10. September 2000

 
Geschäfte bieten ihren Schutz an

Aktion Noteingang startet am Montag

ca Lüneburg. Wer in Not ist, soll Zuflucht finden. Das ist das Anliegen der Aktion Lüneburger Noteingang. Am Montag, 11. September, wollen die Initiatoren Geschäftsleute zum Mitmachen auffordern, sie sollen grelle gelb-schwarze Aufkleber mit der Aufschrift "Wir bieten Schutz und Hilfe bei rassistischen und faschistischen Übergriffen" in fünf Sprachen an die Ladentüren heften.

Zu der Aktion haben sich Gewerkschafter, Vertreter sozialer Organisationen, aber auch Einzelne zusammengeschlossen. Einer von ihnen ist Richard Röseler. "Der Erfolg der Aktion ,Gesicht zeigen' und die Menschenkette am 1. September bestärken uns in der Hoffnung, dass gerade in einer weltoffenen und multikulturellen Stadt wie Lüneburg eine Aktion Lüneburger Noteingang genauso erfolgreich sein wird wie in Städten Brandenburgs", sagt Röseler. Die Brandenburger Organisatoren sind wegen ihres Einsatzes gerade mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden.

Einer, der in Lüneburg mitmacht, ist der Chef des Modehauses Hedemann und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Lüneburg Marketing GmbH, Rolf Böttger. "Eine hervorragende Idee. Die Aktion ist für gemeinschaftliches Denken in Lüneburg gut", sagt der Unternehmer. Ihn stört allerdings die Einengung auf die Begriffe rassistisch und faschistisch, denn: "Jedem, der angegriffen wird, muss geholfen werden, egal ob es eine griechische Rentnerin oder eine schwangere Deutsche ist."

Der Geschäftsführer der Marketing GmbH, Dr. Jan-Peter Halves, hat jetzt 120 Geschäftsleute angeschrieben und bittet, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. "Es ist ein Symbol", sagt Halves: "So dokumentiert die Gesellschaft: Wir lassen solche Verfolgung nicht zu."

Schon jetzt haben verschiedene Organisationen den Aufkleber Noteingang angebracht oder zugesagt, es zu tun, berichtet Röseler. Weitere Informationen unter 01 75/6 53 15 50.

 

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