Faschistischer
"Kultur" keine Bühne mehr bieten
Die rechte Szene ist geschickt, wenn es darum geht, junge
Leute zu rekrutieren. Ein besonders beliebter Weg ist der
über die Musik - Konzerte von Bands aus der rechten
Szene sind für viele Jugendliche der erste Kontakt mit
diesem Milieu - ein Kontakt, der dann oft im endgültigen
Verbleib in der Szene endet. Solche Möglichkeiten sollen
die Rechten in Oberhausne nicht mehr haben - die
Soziokulturellen Zentren der Stadt wollen ein Manifest
verfassen, mit dem sich die Unterzeichner verpflichten,
solchen Gruppen nicht mehr die Möglichkeit zum Auftritt
zu geben. Bei einem ersten Treffen am Donnerstag wurde
vor allem das Konzert der "Böhsen Onkelz" in
der Arena kritisiert - die Gruppe habe sich zwar öffentlichkeitswirksam
von ihrer rechtsradikalen Vergangenheit losgesagt, doch würden
die Konzerte weiter von einer eindeutig rechten Klientel
besucht, die dann auch eindeutig rechte Songs anstimme,
beurteilte Christoph Kaiser vom Druckluft die Band.
Derartiges soll in Oberhausen nun nicht mehr vorkommen -
dafür wollen Fabrik K 14, Ruhrwerkstatt,
Zukunftswerkstatt, Initiativkreis Altenberg sowie das
Druckluft mit ihrem Manifest einstehen. Im Laufe der nächsten
Wochen soll die Erklärung den örtlichen
Kulturveranstaltern zugesandt werden - wer nicht
unterzeichne, mache sich verdächtig, nur halbherzig
gegen Rechts aufzustehen, so Kaiser weiter.
Gegen Rechts aufstehen sollen auch weitere Institutionen
in Oberhausen - mit der "Aktion Noteingang"
soll Mitbürgern ausländischer Herkunft signalisiert
werden: Wir helfen euch. In Ostdeutschland wurde die Idee
geboren: Plakate an Diskotheken, Geschäften, Tankstellen,
Behörden sollen den Menschen im Fall eines rassistischen
Übergriffs zeigen: Kommt herein, hier gibt es Hilfe !
"Augen auf, das ist ja schön und gut - wir greifen
ein" - so der Tenor der Kulturveranstalter, die auch
eine weitere Aktion gegen rechte Gewalt unterstützen: 10
000 Aufkleber mit der Aufschrift "Wir greifen ein"
will das Antifaschistische Bündnis Oberhausen unter die
Menschen bringen. Und den Gewalttätern aus dem rechten
Spektrum signalisieren: Wir schauen nicht länger zu !
hick |